Die gleichzeitige Immatrikulation in zwei Studiengängen (Doppelstudium) ist zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen, die/der Studierende bürdet sich hier allerdings die Pflichten aus beiden Studiengängen auf. Insbesondere gelten im Physikstudium die Regeln der Grundlagen- und Orientierungsprüfung.
Daher ist es meist sinnvoller auszunutzen, dass ordentlich immatrikulierte Studierende an der TUM grundsätzlich an allen Modulen der TUM teilnehmen können. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Kombination der Fächer Physik und Mathematik. Die grundsätzlichen Aussagen gelten für die Kombination von Physik mit anderen Fächern ebenso bzw. die Nachteile eines echten Doppelstudiums fallen noch viel stärker ins Gewicht, da hier der Überlapp mit dem Bachelorstudiengang Physik noch geringer ist.
Physikstudium plus Mathematik-Module
An Stelle eines Doppelstudiums ist ein sinnvoller Ausbildungspfad in die mathematische Physik oder Grenzbereiche zwischen Physik und Mathematik in diesem Sinne, das reguläre Bachelorstudium Physik aufzunehmen und dessen solide mathematische Grundausbildung geeignet zu ergänzen. Hier bieten sich z.B. folgende Module an:
- MA2010 Algebra (SS)
- MA2011 Geometrie (SS)
- MA2012 Einführung in die Optimierung (SS)
- MA3005 Partielle Differentialgleichungen (SS)
- MA0003 Analysis 3 (WS) mit deutlich anderen Schwerpunkten als MA9204 Mathematik für Physiker (Analysis 3)
- MA3001 Funktionalanalysis (WS)
- MA0009 Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik (WS)
- MA0008 Numerik (WS)
- MA3301 Numerik der Differentialgleichungen (WS)
- MA2409 Wahrscheinlichkeitstheorie (WS)
Doppelstudium "light"
Sollten Sie dennoch beide Bachelorabschlüsse (beachten Sie: beide Studiengänge führen zum Bachelor of Science) anstreben, so sollten Sie sich zunächst nur in einem der beiden Studiengänge immatrikulieren und alle für dieses Studium erforderlichen Module belegen. Freie Kapazitäten nutzen Sie dann, um auch Module aus dem zweiten Studium zu belegen. Erst, wenn das erste Studium (nahezu) abgeschlossen ist und Sie den zweiten Abschluss weiterhin anstreben, immatrikulieren Sie sich auch in diesem Studiengang. Die bereits abgelegten Leistungen können anerkannt werden. Dadurch erreichen Sie das gleiche wie beim echten Doppelstudium, können sich Ihre Zeit aber besser selbst einteilen und gehen nicht das Risiko ein, wegen der Doppelbelastung in einem der beiden Studiengänge schlechte Leistungen zu erbringen oder gar zu scheitern.
Zu Fragen der gegenseitigen Anerkennung von in beiden Studiengängen enthaltenen, gleichen oder äquivalenten Modulen wenden Sie sich bitte jeweils an die Fachstudienberatung – am besten besprechen Sie Ihr Vorhaben frühzeitig sowohl mit uns als auch mit den Kolleg:innen aus der Mathematik.
Anerkennung bei Wechsel aus der Mathematik und echtes Doppelstudium
Beim Wechsel aus dem Mathematikstudiengang oder bei Studierenden, die sich trotz der obigen Ausführungen für ein echtes Doppelstudium entscheiden können folgende Module anerkannt werden:
Modul(e) aus dem Mathematikstudium | werden im Physikstudium anerkannt als |
---|---|
1. Semester (GOP!) | |
MA0004 Lineare Algebra 1 | MA9201 Mathematik für Physiker 1 (Lineare Algebra) |
MA0001 Analysis 1 | MA9202 Mathematik für Physiker 2 (Analysis 1) |
2. Semester (GOP!) | |
MA0002 Analysis 2 | MA9203 Mathematik für Physiker 3 (Analysis 2) |
3. Semester | |
MA0003 Analysis 3 (zusammen mit MA2006 aus 4. Semester) | MA9204 Mathematik für Physiker 4 (Analysis 3) |
4. Semester | |
MA2006 Funktionentheorie |
Eine Anerkennung ist ausgeschlossen, wenn Sie im Physikstudium die entsprechende Modulprüfung abgelegt haben oder dazu angetreten sind. Die Note für die MA9204 ergibt sich aus dem CP-gewichteten Mittelwert aus den beiden Modulnoten für MA0003 und MA2006 aus dem Mathematikstudium.
Das Modul MA0005 Lineare Algebra 2 und Diskrete Strukturen aus dem zweiten Semester des Mathematikstudiums und weitere Module werden formal nicht für die Anerkennung der Mathematik für Physiker gefordert. Die Belegung wird aber als inhaltliche Abrundung unabhängig von den Verpflichtungen aus dem Studienplan der Mathematik empfohlen – siehe Auswahl oben im Abschnitt Physikstudium plus Mathematik-Module.
Sonderweg Mathematik
Wenn Sie bei doppelter Immatrikulation in Mathematik und Physik die obige Anerkennungsregel in Anspruch nehmen wollen, so sprechen Sie dies frühzeitig (zu Beginn des ersten Semesters) mit dem Schriftführer des Prüfungsausschusses Dr. Philipp Höffer v. Loewenfeld ab. Formal gehen wir von einer Prüfungsteilnahme im Rahmen der GOP bei der Physik aus. Sie bleiben den "Mathe für Physiker (MfP)" Prüfungen aber fern und absolvieren die Klausuren zu LA1, AN1 und AN2 der Mathematik. Anschließend legen Sie uns unverzüglich nach letzt-gültig-Setzen der Leistungen die alternative(n) Note(n) vor. Wenn keine positive Note erzielt werden konnte, greifen die Konsequenzen der GOP entsprechend – bitte beachten Sie, dass wegen des Nicht-Erscheinens bei der MfP-Prüfung auch die Drittversuchsregelung i.d.R. nicht greift. Bei expliziter Teilnahme an einer MfP-Prüfung kann das Ergebnis nicht durch eine alternative Mathematikprüfung ersetzt werden.